Henrik Ehrlich Dritter beim Ironman 70.3 Erkner

Am 15.09.2024 startete ich in meine zweite Mitteldistanz mit dem Ironman 70.3 Erkner. 5 Uhr morgens ging es los mit den letzten Vorbereitungen für den Wettkampf. Verglichen mit manch anderen Wettkämpfen war ich relativ entspannt, eine normale gesunde Anspannung aber auch Vorfreude auf den Triathlon.

Angekommen am Wettkampfgelände habe ich noch kurz das Fahrrad und die Wechselbeutel überprüft und habe dann mit meinem Warm Up begonnen.

Als die Ansage kam, dass aufgrund der kalten Wassertemperaturen von 16,8°C die Schwimmstrecke um 400m verkürzt wurde verzichtete ich auf’s Einschwimmen, was im Nachhinein vielleicht ein Fehler war. Aufgrund meiner Schwimmschwäche ist mir das verkürzte Schwimmen aber definitiv entgegen gekommen.

Zusammen mit Janne Büttel und Samuel Linsenmeier, den finalen Erst- und Zweitplatzierten, sprintete ich dann um 8:05 Uhr mit dem Startschuss in den See. Im Wasser habe ich die beiden direkt ziehen lassen müssen und hatte insgesamt eine sehr zähe erste Disziplin. Die Aufgehende Sonne hat das Sichten der gelben Bojen, die den Weg zurück zum Ufer markierten dann auch zu einer Herausforderung gemacht und so kam ich am Ende mit einem 3 min Rückstand auf die Spitze aus dem Wasser.

Nach einem ordentlichen Wechsel ging es dann als Sechster mit eiskalten Füßen auf die Radstrecke. Nach Absprache mit meinem Trainer Lars Levsen bin ich auf dem Rad ohne Watt-Werte als Orientierung, sondern nur nach Gefühl gefahren. Die Strecke, die aus zwei Runden bestand hatte einige anspruchsvollere Kurven und ein kurzes Segment mit Überholverbot.

Trotz des teilweise schlechten Straßenzustands war es eine schnelle und schöne Strecke und da sich die Wetterbedingungen im Laufe des Tages stark verbesserten und die Sonne rauskam, waren die Temperaturen beim Radfahren kein Problem mehr.

Bis Kilometer 30, wo ich meine ersten Zwischenzeiten erhielt, war ich auf Platz 3 vorgefahren, mit einem kleinen Vorsprung auf eine große Verfolgergruppe und noch einer Minute auf Platz 2.

Auf der zweiten Runde konnte ich trotz des zunehmenden Verkehrs auf der Strecke den Abstand zur Verfolgergruppe etwas ausbauen und auch kurzfristig den zweiten Platz übernehmen. Und so ging es für mich mit einem Vorsprung von 75 sek auf Samuel und 2min auf die Verfolgergruppe zum Laufen. Der spätere Erstplatzierte Janne Büttel hatte zu dem Zeitpunkt, nach einem extrem starken Radfahren, bereits einen Vorsprung von 12 min, an dem sich bis zum Ziel nichts mehr änderte.

Nach einem zügigen Wechsel startete ich etwas steif in den abschließenden Halbmarathon, fand jedoch schnell meinen Rhythmus. Bei Laufkilometer 4 musste ich jedoch bereits den zweiten Platz an Samuel abtreten, den ich mit seiner Halbmarathonzeit von 1:12 h nicht auf Abstand hätte halten können. Davon ließ ich mich aber nicht beirren, denn das Ziel für den Tag war, einen guten Wettkampf abzuliefern und sich für die Weltmeisterschaft in Marbella zu qualifizieren. Und da die beiden Jungs vor mir nicht in meiner AK waren und der Abstand zum nächsten Athleten hinter mir, zu dem Zeitpunkt bereits 3 min waren, konnte ich den restlichen Lauf kontrolliert beenden und die tolle Atmosphäre am Streckenrand genießen.

Am Ende des Tages lief ich mit einer Zeit von 03:47:16 in der Gesamtwertung als Dritter und in meiner Altersklasse 25-29 Jahre als Erster ins Ziel, schaffte damit die Qualifikation für die Weltmeisterschaft Ironman 70.3 nächstes Jahr in Marbella und konnte so alles erreichen, was ich mir für den Tag vorgenommen hatte.

Abgesehen von der Schwimmleistung bin ich also mit der Gesamtleistung sehr zufrieden, da ich im Vergleich zur ersten Mitteldistanz beim Radfahren und Laufen einen Riesenschritt nach vorne gemach habe.

Henrik Ehrlich