5. Oktober 2025

Nico Berger erfüllt sich Traum von Ironman Weltmeisterschaft in Nizza

Für den Triathleten Nicolas Berger der TG 48 Schweinfurt ging in diesem Jahr ein Traum in Erfüllung: Er durfte bei der Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza an den Start gehen – einem der härtesten und prestigeträchtigsten Wettkämpfe im Triathlonsport. Dass er überhaupt am Start stand, war dabei keine Selbstverständlichkeit. Nach einem Radsturz musste er im November 2024 am Knie operiert werden, und lange war unklar, ob er in dieser Saison überhaupt wieder in Form kommen würde.

Doch mit viel Geduld, unermüdlichem Training und der Unterstützung von Familie, Freunden und Trainingskollegen kämpfte sich der Schweinfurter Schritt für Schritt zurück. Im Mai wagte er mit dem Ironman 70.3 Kraichgau den ersten Härtetest. Dort zeigte er nicht nur, dass sein Knie wieder belastbar war, sondern erzielte auch ein starkes Ergebnis, das ihm zusätzliche Sicherheit für den weiteren Weg zur Weltmeisterschaft gab.

Seit Jahresbeginn legte er insgesamt 380 Kilometer im Wasser, 9.300 Kilometer auf dem Rad und 900 Kilometer beim Laufen zurück. Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft sicherte er sich im Juni beim Ironman Klagenfurt, wo er mit einem 17. Platz in seiner Altersklasse das begehrte Ticket nach Nizza erhielt. Damit ging ein sportlicher Traum in Erfüllung.

Seine Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft führte ihn nicht nur regelmäßig in die Rhön, sondern auch in Trainingslager nach Österreich und Spanien, oft begleitet von Freunden und Trainingspartnern aus der Region.

Zwei Wochen vor der WM testete er zudem mit 10 weiteren TG 48 Athleten seine Form zudem beim legendären Ötztaler Radmarathon über 225 Kilometer und 5.500 Höhenmeter, den er in starken 8 Stunden und 24 Minuten absolvierte. Alles diente einem Ziel: in Nizza eine der anspruchsvollsten Ironman-Radstrecken der Welt zu meistern.

Eine Woche vor dem großen Wettkampftag reiste er nach Nizza an, um sich optimal vorzubereiten. Vor Ort trainierte er auf den Originalstrecken für Schwimmen, Radfahren und Laufen. Diese intensive Vorbereitung verschaffte ihm wertvolle Streckenkenntnisse, die im Rennen von Vorteil sein sollten.

Am Wettkampftag selbst begann der Tag für die Profis um 7 Uhr, ehe um 7.30 Uhr die Athleten seiner Altersklasse ins Wasser gingen. Bei 25,5 Grad Wassertemperatur war der Neoprenanzug nicht erlaubt – ein Vorteil für gute Schwimmer. Nicolas nutzte seine Stärke und stieg nach 53 Minuten als 15. aus dem Mittelmeer. Nach einem schnellen Wechsel ging es auf die Radstrecke, die mit 180 Kilometern und rund 2.500 Höhenmetern zu den anspruchsvollsten im Ironman-Kalender zählt. Mit einem Durchschnitt von über 32 Stundenkilometern bewältigte er diesen fordernden Kurs, mit zwei lange Anstiegen und technisch anspruchsvollen Abfahrten in 5 Stunden und 30 Minuten, ehe es zurück in die Wechselzone ging.

Nun wartete der Marathon: vier Runden entlang der berühmten Promenade des Anglais, wo die Athleten dicht gedrängt von Zuschauern angefeuert wurden. Hier teilte er sich die Strecke nicht nur mit Altersklassenathleten, sondern auch mit den Profis – ein Erlebnis, das ihm besonders in Erinnerung bleiben wird. Nach 3 Stunden und 29 Minuten Laufen überquerte er schließlich nach insgesamt 10 Stunden und 1 Minute die Ziellinie. Mit Rang 53 in seiner Altersklasse und Platz 230 im Gesamtfeld lag er in den besten zehn Prozent aller Starter – ein Ergebnis, das seine Rückkehr nach der Verletzung umso wertvoller macht.

Für Nicolas war die Teilnahme an der Weltmeisterschaft ein unvergessliches Erlebnis, das alle Mühen der Vorbereitung belohnte. Vor allem der Rückhalt aus Schweinfurt – durch seine Familie, seine Freunde und die vielen Trainingspartner – habe ihn auf diesem Weg getragen. „Die Atmosphäre und die Härte dieses Rennens sind einzigartig“, sagte er im Rückblick.

N. Berger

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